Für den Laien ist der Name meist völlig unbekannt, doch Uhrenkenner schätzen die Produkte aus der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH als zeitlos klassische und zuverlässige Produkte. Denn seit mehr als 150 Jahren steht der 7.000-Einwohner-Ort für Uhrentechnik auf höchstem Niveau. Verkauft werden die Produkte der Marke unter dem Namen „Glashütte Original“.
Den Grundstein für das Unternehmen legte Ferdinand Adolph Lange, als er im Müglitztal die erste Uhrenmanufaktur gründete. Zuvor hatte die ganze Region vom Silberbergbau gelebt, doch nachdem diese Einnahmequelle versiegte, verarmte die Glashütter Bevölkerung. Es gelang Lange, ein Darlehen von der sächsischen Landesregierung zu bekommen und schulte die Bergarbeiter und Strohflechter zu Uhrmachern um. Schnell entwickelte sich eine florierende Uhrenindustrie.
Die sowjetischen Machthaber vereinigten die zahlreichen kleinen Betriebe zu einem Großunternehmen, das den gesamten Ostblock mit Uhren made in Glashütte versorgte. Anders als viele andere Unternehmen aus Ostdeutschland brachte die deutsch-deutsche Vereinigung nicht das Aus. Der volkseigene Betrieb wurde in die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH umgewandelt und 1994 privatisiert, 2000 wurde das Unternehmen von der Swatch Group AG aufgekauft.
Von sportlichen Uhren bis hin zu klassischen Modellen reicht die Produktpalette heute. Der Uhrenfan findet nicht nur Uhren aus Edelstahl, sondern auch Modelle aus Gold und Platin im Sortiment.
Das Besondere: Jede Uhr, die den Betrieb in Glashütte verlässt, ist ein Original. Denn auf der Unterseite des Gehäuses wird bei jederUhr eine fortlaufende Nummer eingefräst. Damit wollen die Verantwortlichen nicht nur die Exklusivität ihrer Uhren steigern, sondern auch einen Beitrag zum Käuferschutz leisten. Denn durch die Nummerierung lassen sich gestohlene Uhren leichter wieder auffinden.
Unter dem Slogan “Meisterwerke” bietet die Manufaktur besondere Luxusuhren an. Beispielsweise die “Julius Assmann”, die sowohl am Handgelenk als auch als Taschenuhr verwendet werden kann. Mit dem fliegenden Tourbillon und dem integrierten ewigen Kalender handelt es sich um das komplizierteste Modell in der jüngsten Vergangenheit. Das Nachfolgemodell, in Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Meißen entwickelt, ist mit Motiven aus dem Schulz-Codex verziert.