Die Unruh ist der Taktgeber für ein mechanisches Uhrwerk. Dabei bestimmt die Unruhkonstruktion mit Hilfe ihrer variablen Schwingfrequenz, wie viel Energie pro Zeiteinheit aus der Zugfeder an das Räderwerk abgegeben wird. Die gesamte Unruhkonstruktion besteht dabei aus der Spiralfeder im Unruhreif, die mittels der Unruhwelle an der Platine (unten) und am Unruhkloben, bzw. der Unruhbrücke (oben) angebracht ist. Am unteren Ende der Unruh befindet sich die Hemmung, die von der Unruh gesteuert wird.
Die Taktung der Unruh bestimmt, wie klein die Zeiteinheiten der Energieabgabe aus der Zugfeder sind. Die Unruhfrequenz wird in Halbschwingungen / Stunde angegeben (Abkürzung: A / h). Die meisten modernen Armbanduhren besitzen eine Frequenz von 4 Hz, was 28.800 A / h entspricht. Einfachere Uhrwerke schwingen meist mit 3 Hz, also 21.600 A / h. Schnellschwinger mit 6 Hz, etwa das Zenith El Primero Chronographenwerk, arbeiten mit 36.000 A / h.